Achte auf den Stempel
Beim Einkauf solltest Du einen genauen Blick auf den Eierstempel werfen und dabei der ersten Ziffer Deine Aufmerksamkeit schenken. Diese Zahl gibt Auskunft über die Haltungsform, mehr darüber im nächsten Abschnitt. Die Buchstaben, die der ersten Ziffer folgen, verraten das Herkunftsland der Eier. So steht »DE« für Deutschland, »NL« für Niederlande und »BE« Belgien. Nach dem Länderkürzel folgt die Angabe der Region, aus dem der Betrieb stammt. So steht die Nummer 05 z. B. für das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die verbliebenen Zahlen geben die Betriebsnummer und den Stall an, aus welchem die Eier stammen.
Die Haltungsformen
- 0: Ökologische Haltung und Biofutter – Gut für alle!
- 1: Freilandhaltung – Viel Auslauf, aber kein Biofutter.
- 2: Bodenhaltung – Keine Käfighaltung, aber nicht viel Platz und kein Biofutter.
- 3: Käfighaltung – Tierquälerei!
Aber Achtung: Vorsicht ist bei gefärbten Eiern geboten. Diese müssen nicht gekennzeichnet werden. Wenn kein freiwilliger Hinweis des Herstellers auf der Verpackung steht, so kannst Du davon ausgehen, dass diese aus Käfighaltung stammen.
Besser als Bio – Das Zweinutzungshuhn
Wir als Verbraucher haben die Möglichkeit noch mehr als nur auf den Stempel zu schauen. So können wir Eier vom sogenannten Zweinutzungshuhn erwerben. Dabei handelt es sich um Hühnerrassen, die neben der Eier- als auch zu Fleischerzeugung gehalten werden können. Das bedeutet, die Henne eignet sich zur Eierproduktion und die Hähne gleichzeitig zur Mast.
Leider ist die Symbiose dieser zwei Eigenschaften in einer Rasse aktuell in der Landwirtschaft eher die Ausnahme. Hühner werden aus wirtschaftlichen Gründen ausschließlich auf eine Eigenschaft gezüchtet. So dürfen bei Legehennen-Rassen nur die weiblichen Tiere zum Eierlegen weiterleben und die männlichen dürfen getötet werden.
Schön, dass die Ausnahme nicht die Regel ist. So gibt es immer mehr landwirtschaftliche Betriebe, die eine ökologische Hühnerzucht betreiben.
Auch Gut! Die Initiative Bruderhahn.
Im Geschäft gibt es ansonsten vermehrend Eier aus sogenannter »Bruderhahn-Aufzucht«. Bei dieser Form der Aufzucht werden ebenso die männlichen Küken aufgezogen. Dabei handelt es sich nicht um Zweinutzungshühner, sondern um konventionelle Hybridrassen. Dementsprechend setzen die Brüder, also die Hähne, nur sehr wenig Fleisch an. Das macht die Mast aus wirtschaftlichen Gründen unrentabel macht.
Bei den Bruderhahn-Initiativen wird die Mast der Hähne durch den Verkauf der Eier »bezuschusst« in dem die Eier um einige Cent teurer als andere Eier verkauft werden. Durch dieses zusätzlichen Ertrages können die Bruderhähne mit aufgezogen werden.